Lebensgefühl Rockmusik HH aus EE
Ich bin der RockRentner im Harz
und berichte hier von meinen Wanderungen, zufälligen Begegnungen und Entdeckungen im Harz.
Inselurlaub auf Poel Teil 1 - Inselparadies Poel 11.05.2019 Der Gedanke schwirrte schon länger durch unsere Köpfe, doch jetzt scheint die richtige Zeit für eine Auszeit gekommen: Urlaub auf der Ostsee-Insel Poel. Endlich loslassen vom Alltag, Wegschalten von gesundheitlichen Tiefschlägen und viel gemeinsame Zeit zum Genießen mit Lily. Unsere Hundedame ist inzwischen 14 ½ und sie darf natürlich nicht fehlen. Eine entsprechende Unterkunft ist gefunden, der Kofferraum voll und die Räder surren ein Lied auf der Piste Richtung Norden. Wir sind reif für die Insel! Die Autobahn 14 ab Perleberg kommt mir vor wie neu, beinahe unbenutzt und bis nach Wismar wird sich der Eindruck auch nicht mehr wesentlich ändern. Eigentlich müsste ich den Tank auffüllen, doch eine Tanke hatten die Erbauer wahrscheinlich nicht vorgesehen oder vergessen. Mit den allerletzten Tropfen umfahre ich Wismar und als die Betonbahn in ein Gewerbegebiet mündet, findet sich endlich eine Zapfsäule. Gerettet! Die noch verbleibenden zehn Kilometer fahre ich entspannt bis zum Abzweig hinüber nach Poel. Wir rollen über den Damm, über eine Brücke, biegen ab und sind da, endlich! Vier Stunden Fahrt aus dem verregneten Harz bis zum Inselparadies. Ein „kleiner“ Flecken Land, ringsum vom Wasser der Ostsee umspült. Im Urlaub angekommen! Fährdorf heißt das beschauliche ehemalige Fischerdorf, das für einige Tage der Ausgangspunkt für unsere Unternehmungen und ein Ruhepol für Nerven und die Seelen, natürlich auch für die Körper, sein wird. Gerade spüre ich, dass diese Auszeit dringend nötig ist. Alle Fotos auf dieser Seite kann man durch Anklicken vergrößern. Es ist Kaffeezeit. Vor dem Bungalow steht eine gemütliche Sitzgruppe. Es gibt ein „Schälchen Heeßen“ und selbst gefertigte „Finger-Food“ unterm Sonnenschirm. Wir genießen einen freien Blick über den Breitling, also das Achterwasser, bis nach Wismar, wo die hoch aufragende Schlote einer modernen Industrieanlage am Rand der Hansestadt ihre Abgase vom Seewind weit landeinwärts tragen lassen. In unserer unmittelbaren Nähe, direkt vor dem Haus und auf der anderen Straßenseite, stehen Kühe auf der Weide. Ein Schild warnt vor einem frei umher laufenden Bullen: Lebensgefahr! Der steht oder liegt aber im saftigen Gras und lässt sich von nichts und niemanden beim Wiederkäuen stören. Zwei Kälber jagen sich, miteinander spielend, und über mir kreischen Möwen. In meinem Blickfeld nehmen ein paar Schwalben ein Bad in einer Pfütze, die vom Regen am Tage zuvor, übrig geblieben ist und abends sitzen sie nebeneinander aufgereiht auf dem Draht der Umzäunung. Diese eleganten Segler sind mir schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr derart zahlreich aufgefallen. Jedenfalls erinnere ich mich nicht. Klimawandel oder Wachstumsirrsinn, irgendwann wird uns die Natur mit ihren Mitteln für unsere Gier und Nachlässigkeit bestrafen, denke ich bei diesem Anblick. Hinter jeder Ecke spürt man noch den Hauch der Vergangenheit, als Fischerei, Landwirtschaft und der Anbau von Kohl das Gesicht der Insel prägten. Heute blühen gleich hinter den Häusern die Rapsfelder und leuchten weithin in gelber Farbe. Dazwischen, wie grüne Farbtupfer, Baumgruppen und Häuser mit den typischen Reet-Dächern, die man überall sieht. Die Straße zum Festland gelangt über einen Damm zur Insel, der nur von der Brücke unterbrochen ist. Am Straßenrand verstecken sich schmucke Häuser hinter dichten Hecken oder liebevoll gestalteten Vorgärten. Der Tourismus bestimmt heute das Treiben auf der Insel, zur Arbeit fährt man rüber auf das Festland nach Wismar. Mir kommt das alles hier wie eine wundervolle Idylle vor, wie sie ruhiger und beschaulicher kaum sein könnte. Die Weite der Wiesen bis zum Brackwasser verstärken den Eindruck zusätzlich, so dass die Skyline von Wismar am Horizont schon gar nicht mehr ins Gewicht fällt. Wir haben unser Paradies auf Zeit gefunden. Fortsetzung folgt im Teil 2 - HIER .