Ich bin der RockRentner im Harz
und berichte hier von meinen Entdeckungen, Wanderungen, Erlebnissen und Begegnungen im Harz.
Inselurlaub auf Poel
6. Weite, Wind und Wellen
16.05.2019
Es
ist
Donnerstag
am
Morgen.
Im
Kamin
knistern
die
dicken
Holzscheite.
Hinter
den
Fensterscheiben
sehe
ich,
wie
die
Regentropfen
fallen
und
hinter
einem
grauen
Vorhang
verschwindet
die
Silhouette
von
Wismar.
Endlich
Regen,
werden
die
Inselbauern
denken.
Für
heute
hatte
ich
mir
eigentlich
eine
Fahrt
zum
Ostrockmuseum
in
Kröpelin
eingebildet.
Wegen
des
Wetters
und
inzwischen
auch
einiger
Zweifel,
fällt
das
Vorhaben
flach.
Vor
allem
auch
deshalb,
weil
ich
mir
die
Internetpräsenz
und
deren
inhaltliche
Ankündigungen
angesehen
habe.
Warum
sollte
ich
mich
über
den
Arbeitsalltag
von
einem
Kulturfunktionär,
also
eines
Typen,
wie
ich
einer
war,
„informieren“,
wie
der
ständig
nur
Repressalien
für
Künstler,
Musiker
sowie
deren
Besucher
im
Hinterkopf
hatte.
Ich
verspüre
bei
all
dem,
wie
so
oft
in
den
vergangenen
Jahren,
einfach
einen
ziemlich
faden
Beigeschmack.
Den
einseitigen
Tunnelblick
von
heute
auf
das
Geschehen
von
damals
mag
ich
in
seiner
platten
Darstellungsform
nicht
nachvollziehen.
Es
ist,
wie
so
oft,
nur
die
eine
Seite
von
ein
und
derselben
Medaille.
Dass
es
in
der
Enge
des
kleinen
Landes
sehr
oft
anders
zuging
und
es
sich
in
kleinen
Nischen
sowie
mit
engagierten
Menschen
ganz
gut
einrichten
und
leben
ließ,
wird
offensichtlich
gern
übersehen.
Und
so
ganz
nebenbei:
Die
Provinz
in
Elsterwerda
oder
an
anderen
Orten
war
eben
NICHT
mit
der
Hauptstadt
der
größten
DDR
sowie
deren
Kunst-
und
Kulturszene
zu
vergleichen.
Vielleicht
ist
es
auch
deshalb
ganz
gut, dass es heute regnet.
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Am
Nachmittag
hat
sich
der
graue
Himmel
ausgewrungen.
Keine
Tropfen
mehr,
dafür
ist
es
ziemlich
windig
und
frisch
geworden.
Nach
dem
Kaffee
reift
die
Idee,
noch
einmal
den
Strand
„Am
schwarzen
Busch“
unsicher
zu
machen
und
etwas
von
der
nunmehr
wahrscheinlich
rauen
See
zu
erhaschen.
Auf
dem
Parkplatz
stehen
nur
wenige
Autos
und
unten
am
Strand
begegnen
wir
noch
weniger
Menschen,
die
sich
trauen.
Die
Ostsee
ist
rau,
ruppig
und
aufgewühlt
sowie
bis
zum
Horizont
mit
Schaumkronen
bedeckt.
Kann
ich
gut
verstehen,
schließlich
muss
sie
sich
bald
von
uns
verabschieden.
Vom
Wasser
durchweicht,
läuft
es
sich
wie
auf
zähen
Pudding,
statt
auf
Sand
und
unsere
Lily
versinkt
darin
sofort
bis
zum
Bauch.
Sie
schaut
mich
fragend
an,
als
wolle
sie
mir
sagen,
was
diese
Quälerei
für
ihre
kurzen
Beine
soll.
Wir
laufen
dennoch
ein
Stück
am
Strand,
nur
etwas
weiter
weg
von
der
ständig
neu
Anlauf
nehmenden
Brandung.
Manchmal
kommen
wir
dem
Wasser,
wie
bei
einem
Abschiedsgruß,
nahe
und
deshalb
schleicht
sich
auch
ein
wenig
Melancholie ein.
Am
Strand
ist
Treibholz
angeschwemmt
und
liegt
wie
bizarre
Skulpturen
und
plastische
Kunst
herum.
Möwen
segeln
schreiend
über
unsere
Köpfe
hinweg
und
manchmal
scheinen
sie
in
der
Luft
zu
stehen.
Der
Wind
zaust
an
allem,
was
nicht
festgebunden
ist.
Es
dauert
nicht
lange,
bis
mir
die
Augen
tränen
und
sich
meine
Hüfte
knirschend
meldet.
Kacke!
Bis
zur
Spitze
in
Richtung
Gollwitz
werde
ich
es
nicht
schaffen.
Faszinierend
ist
dieses
Schauspiel,
einer
sich
ständig
selbst
antreibenden
See,
dennoch.
Von
einer
hölzernen
Plattform
aus,
eigentlich
zum
Betrachten
der
sicherlich
herrlichen
Sonnenuntergänge
gemacht,
schauen
wir
den
Gleit-
und
Flugkünsten
der
Möwen
zu.
Die
schweben
wie
im
Rausch
über
die
Dünen
und
lassen
sich
danach
wieder
von
den
Böen
zurück
pusten.
Für
eine
Weile
hätte
ich
Lust,
eine
Möwe zu sein und dort mitzuspielen.
Wir
beschließen,
noch
einen
kleinen
Spaziergang
im
windgeschützten
Bereich
hinter
den
Dünen
zu
machen.
Hier
läuft
es
sich
auf
festen
Wegen
viel
besser
und
man
kann
die
schicken
Bungalows
der
Reichen
und
Schönen
bestaunen,
die
sich
hinter
Büschen
und
Bäumen
zu
verstecken
suchen.
Sicher
ist
darin
alles
auf
das
Feinste
eingerichtet
und
sicher
kann
man
vom
Oberstübchen
auch
einmal
einen
Blick,
durch
das
Blätterwirrwarr
der
Bäume
hindurch,
auf
die
morgendliche
See
erhaschen.
Für
eine
unangepasste
Hundelady
allerdings,
sowie
für
unseren
Geldbeutel,
sind
solche
Einrichtungen
nicht
gedacht.
Urlaub
ist
dort,
wo
sich
das
Herz
wohl
fühlt
und
die
Seele
eine
Schaukel
vorfindet.
Letztere
habe
ich
nicht
entdecken
können.
Wir
verbringen
den
Rest
des
Abends
an
den
Feuchtwiesen,
wo
der
Druck
der
aufgewühlten
See
langsam
das
Wasser
ansteigen
lässt,
so
dass
Bulle
und
Kühe
nunmehr
nasse
Hufe
bekommen.
Mir
egal,
im
Kamin
knistern
wieder
die
Holzscheite
und
Lily
schnarcht
sich
im
Kuschelkissen
davor
einen
süßen
Hundetraum
von einem Knochen am sonnigen Strand von Poel.
Fortsetzung folgt im Teil 7 -
HIER
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