Ich bin der RockRentner im Harz
und berichte hier von meinen Entdeckungen, Wanderungen, Erlebnissen und Begegnungen im Harz.
Speisekammer des Waldes
20.10.2020
Über
Nacht
ist
ein
Wunder
geschehen.
Ein
Zauber
hat
sich
über
den
Wald
gelegt
und
alle
Blätter
bunt
angemalt.
Jedes
einzelne,
keines
hat
er
ausgelassen.
Es
ist
feucht
und
jeder
Tropfen
glitzert
wie
ein
Diamant,
wenn
die
Sonne
ihn
berührt.
Im
gleißenden
Schimmern
tausender
Lichtpunkte
über
dem
Tal
ist
das
Baumhäuschen
in
den
Ästen
kaum
zu
erkennen.
Die
kleine
Behausung
scheint
mit
der
Natur
ringsum
verwachsen
zu
sein,
zu
einem
Teil
dieses
Waldes
geworden.
Farben
und
die
Stille
verdecken
alles,
was
fremde
Augen
niemals
zu
Gesicht
bekommen
sollten.
Wenn
am
Morgen
sich
alle
Pflanzen,
Büsche
und
Bäume
der
Sonne
zuwenden,
erwachen
auch
die
Bewohner
des
Waldes
und
ihre
Träume verkriechen sich im dichten Unterholz bis zur nächsten Nacht. Herbststimmung pur.
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Wie
ein
dünner
langer
Finger
zwängt
sich
einer
der
Sonnenstrahlen
durch
das
Fenster
des
Häuschens,
streichelt
eine
Stupsnase,
die
unter
der
Decke
hervor
schaut
und
flüstert:
„Wach
werden,
aufstehen.“
Spuhsi
streckt
alle
Viere
von
sich,
genießt
den
Augenblick
und
den
Morgengesang
der
Vögel.
Langsam
hebt
er
sich
aus
seinem
Bett,
gähnt
noch
einmal
unüberhörbar
laut
und
steckt
dann
seinen
Kopf
aus
dem
Fenster:
„Willst
den
neuen
Tag
anmalen
du,
liebe
Sonne?“,
hört
er
sich
sagen
und
nickt
fröhlich
der
prächtigen
alten
Fichte
gegenüber
zu.
Die
steht
direkt
am
Rand
einer
Schlucht,
die
hinter
ihr
sehr
tief
ins
Tal
abfällt.
Er
nennt
sie
liebevoll
seine
Randfichte,
weil
sie
dort
schon
immer
steht.
Jahrzehnte
schon
bewacht
sie
das
Geschehen
am
Hang.
An
dem
wächst
nur
spärliches
Gehölz,
weil
der
Fels
steil
nach
unten,
bis
zur
Talsohle,
abfällt.
Etwas
abseits
plätschert
ein
kleines
Rinnsal
aus
dem
Wald
über
die
Felskante.
Unten
im
Tal
gleitet
das
Wasser
über
Geröll
in
ein
Flüsschen
und
mit
ihm
durch
das
Tal.
Diesen
Ort
hatte
sich
Spuhsi,
der
kleine
Waldkobold,
im
Frühjahr
zum
Verweilen
auserwählt.
Hier
hat
er
sein
Häuschen
in
die
Äste
gebaut,
denn
hier
reicht
sein
Blick über all die Berge. Ein bezaubernder Fleck, wie geschaffen, mit der Natur im Einklang zu leben.
In
den
vergangenen
Tagen
hatte
ein
Sturm
den
herbstlichen
Wald
kräftig
gerüttelt
und
geschüttelt,
so
sehr,
dass
nun
viele
Früchte
verstreut
auf
dem
Boden
liegen.
Bald
schon
würde
der
erste
Schnee
oben
in
den
Bergen
fallen
und
die
Früchte
der
Bäume,
die
allen
Waldbewohnern
als
Nahrung
dienen,
unter
einer
dichten
Schneedecke
verschwinden
lassen.
Es
bleibt
also
nicht
mehr
viel
Zeit
und
deshalb
zieht
Spuhsi
heute
die
grüne
Latzhose
an,
die
für
seine
kurzen
Beine
zu
lang
ist.
Dann
wirft
er
den
großen
Sammelbeutel
über
seine
Schulter,
nimmt
den
Wanderstab
in
die
Hand,
klettert
die
Leiter
herab
und
wendet
sich
dem
Waldrand
zu:
„Na,
dann
wir
mal
wollen“,
motiviert
er
sich
selbst
und
gibt
einem
der
Bäume
einen
Klatsch
mit
der
Hand.
Bald
wird
er
auf
den
schmalen
Waldweg
gelangen,
wo
es
sich
leichter
laufen lässt.
Es
ist
still
im
Wald.
Die
langen
Finger
der
Sonnenstrahlen
zwängen
sich
zwischen
den
Baumwipfeln
bis
zum
Boden,
als
wollten
sie
zeigen,
hier
geht
es
lang.
Manchmal
knackt
irgendwo
ein
Ast,
Spuhsi
hört
den
Liedern
der
Vögel
zu
und
schlendert,
in
seinen
Gedanken
versunken,
immer
der
Nase
nach.
Doch
plötzlich
meint
er
etwas
zu
hören,
ein
Geräusch,
ein
Klappern,
das
nicht
hierher
gehört:
„Was’n
das?“,
fragt
er
sich
selbst
und
die
Bäume.
Doch
keiner
antwortet.
Das
Geräusch
aber
scheint
immer
näher
zu
kommen.
„Kommt
her
vom
Waldweg“,
flüstert
er
und
läuft
jetzt
schneller,
„muss
ich
wissen,
will
auch
sehen.“
Beim
Laufen
schlagen
dem
kleinen
Kobold
Zweige
ins
Gesicht,
doch
Neugier
treibt
ihn
weiter zum Waldweg, den er vorn schon erblicken kann.
Am
schmalen
Weg
angekommen,
traut
er
zunächst
seinen
Augen
nicht.
Dort
läuft
neben
einem
Esel,
dessen
Rücken
mit
Säcken
und
Beuteln
bepackt
scheint,
tatsächlich
das
Wurzelmännchen
Rinderich
und
neben
ihm
stolpert
das
alte
Lasttier
schweren
Schritts
über
Wurzeln
und
Steine.
„Bist
wieder
du
zurück
von
der
weiten
Reise?“,
ruft
Spusi
ihm
entgegen,
„was
für
Überraschung,
dich
sehen
wieder!“
„Potz
die
Waldfee“,
ruft
Rinderich
erstaunt,
„dich
hätte
ich
jetzt
nicht
erwartet,
Spuhsi.
Schon
so
früh
auf
den
Beinen?“
Da
lächelt
Spuhsi
verlegen:
„Sonne
hat
bekitzelt
mich,
aufgeweckt.
Will
sammeln
für
Schneezeit,
wenn
frostig
wird
es
hier.“
So
reden
sie
miteinander,
während
Spuhsi
mit
kurzen
Schritten
versucht,
mit
den
beiden
mitzuhalten.
Immer
den
Weg
entlang,
bis
er
sich
teilt.
Hier
trennen
sie
sich,
denn
Rinderich
läuft
mit
Stüps,
dem
Esel,
zu
seiner
Wurzelhütte
oben
am
Berghang
und
Spuhsi
treibt
es
tiefer
in
den
Wald hinein. Er sucht eine geheimnisvolle Stelle, die nicht einmal alle Waldbewohner kennen.
Links
und
rechts
säumen
hohe
Fichten
und
Kiefern
den
schmalen
Pfad,
der
sich
schlängelt
und
windet
und
nicht
zu
enden
scheint.
Ringsum
Stille,
nur
ein
schnelles
Klopfen
ist
zu
hören.
Dann
wieder
Stille.
„Klopfer
will
finden
ich“,
murmelt
Spuhsi.
Er
läuft
jetzt
schneller
und
betrachtet
die
Baumstämme
am
Rand
genau.
Endlich
entdeckt
er
den
Störenfried
weit
oben
am
Stamm
eines
knorrigen
alten
Baumes.
„Hey
du,
oben
da!
Hörst
mit
Krach
machen
auf
du?“
Laut
schallt
sein
Ruf
in
den
Wald
bis
hinauf
zum
Specht
Klopfkopf,
der
sich
am
dicken
Stamm
festkrallt.
„Störe
mich
nicht,
kleiner
Kobold,
muss
Maden
suchen,
für
die
Kleinen,
zack,
zack.“,
erklärt
Klopfkopf
dem
Rufer,
„was
suchst
du
denn
hier
so
allein?“
Auf
diese
Frage
hatte
Spuhsi
gehofft:
„Suche
ich
diese
geheimnisvolle
Stelle,
die
Speisekammer
des
Waldes.“
antwortet
er
dem
Specht.
Der
stutzt,
verdreht
seinen
Klopfkopf
und
meint
dann:
„Nun
ja,
weil
du
es
bist,
zack,
zack,
mit
deinen
zu
kurzen
Beinen“,
macht
eine
Pause
und
weiter,
„du
gehst
dorthin,
bis
zur
steinalten
Buche,
zack,
zack.
Die
hat
einen
dicken
langen
Ast,
der
in
den
Wald
reicht.
Dorthin
gehst
du
und
wirst
finden,
zack,
zack,
wonach
du
suchst,
mein
Kleiner.“
Spuhsi
freut
sich,
bedankt
sich
beim
Buntspecht,
doch
der
hackt
schon
wieder
und
das
Echo hallt durch die Stille des Waldes.
Es
dauert
eine
Weile,
bis
Spuhsi
endlich
der
alten
Buche
näher
kommt
und
dann
auch
den
langen
Ast
sieht.
Er
folgt
dem
Hinweis
tiefer
in
den
Wald,
über
dicke
Wurzeln
und
holprige
Mooshügel.
Bald
sind
Schuhe
und
Hosen
durchnässt
von
tausenden
Wassertröpfchen,
die
sich
überall
abgesetzt
haben.
Es
ist
feucht
und
riecht
nach
Pilzen.
„Stehen
halt
bleiben!“,
ruft
plötzlich
eine
laute
Stimme,
„hier
Wach-Fuchs
Reinecke,
der
Aufpasser,
und
hier
für
Ordnung
wichtig.“
Der
Schreck
steckt
Spuhsi
noch
in
den
kurzen
Beinen,
als
er
stotternd
antwortet:
„Rei-
Reinicke,
ke-kennst
mich
du
doch.
Wa-was
soll’n
da-das?“
„Egal,
hier
muss
Wald-Ordnung
sein.
Was
also
suchst
du,
kleiner
Waldkobold?“,
hakt
Reinecke
Wach-Fuchs,
nach.
Spuhsi
erklärt
dem
schlauen
Fuchs
nun
doch,
warum
er
diese
Speisekammer
des
Waldes
sucht
und
darf
danach
weiter
gehen.
Reinicke
hingegen
sieht
ihm
hinterher,
versteckt
sich
schnell
hinter
einem
dicken
Baum,
damit
er
nicht
gesehen
wird:
„Hi
hi
hi,
hab’
ich
ihm
einen
Schreck
eingejagt
und
tüchtig
veralbert,
hat
Spaß
gemacht.“
Er
reibt
sich
verschmitzt
die
Vorderpfoten,
derweil
Spuhsi
immer
weiter
in
den
Wald
hinein
stolpert.
Reinicke
jedoch schleicht zurück zum Waldweg, wo er vielleicht den nächsten Schabernack treiben kann.
Am
späten
Vormittag
hat
Spuhsi
endlich
sein
Ziel
erreicht.
Auf
einer
weiten
Fläche
wachsen
Sträucher
und
Laubbäume,
wie
in
einer
riesigen
Mulde,
nebeneinander.
Darüber
spannt
sich
ein
blauer
Himmel
mit
weißen
Wolkentupfern.
Der
kleine
Waldkobold
bleibt
staunend
inmitten
von
Blaubeerbüschen
und
Pilzen
stehen.
Unter
dem
dichten
Moos
lugen
Pfifferlinge
hervor
und
neben
Birken
wachsen
prächtige
Steinpilze.
Darüber
die
Kronen
von
mächtiger
Kastanien,
Eichen
und
Buchen
als
Schattenspender.
Am
Boden
liegen
weit
verstreut
Kastanien
neben
Eicheln
und
Bucheckern.
Spuhsi
bleibt
stehen,
er
staunt
und
wundert
sich.
Eine
solche
Vielfalt
an
völlig
unterschiedlichen
Früchten
hatte
er
noch
niemals
zuvor
gesehen.
Da
stehen
Hagebuttensträucher
neben
wilden
Äpfeln
und
bunten
Gebilden,
die
er
bestaunt.
Er
nascht
hier,
dann
dort
und
braucht
sich
dafür
nicht
einmal
zu
bewegen.
Er
kennt
die
Namen
nicht,
aber
sie
schmecken.
Die
Waldbewohner
nennen
diesen
Ort
die
Speisekammer
des
Waldes,
aber
sie
verraten
niemandem,
wie
man
den
geheimen
Ort finden kann.
Mit
seinen
kurzen
Beinen
braucht
Spuhsi
sich
nicht
einmal
zu
bücken.
Leckere
Blau-
und
Preiselbeeren
kann
er
fast
im
Vorbeigehen
pflücken.
Die
kommen,
säuberlicht
sortiert,
in
kleine
Körbchen,
die
er
im
Sammelbeutel
mitgebracht
hat.
Dort
hinein
steckt
er
Eicheln,
Kastanien
und
Bucheckern.
Er
ist
so
sehr
damit
beschäftigt,
dass
er
die
zwei
Wichtelmädchen,
Glöckchen
und
Tröpfchen,
gar
nicht
bemerkt,
die
auch
in
der
Mulde
nach
Früchten
suchen.
Als
er,
beim
Suchen
tief
gebückt,
um
den
Stamm
der
dicken
Rotbuche
krabbelt,
sieht
er
beide
inmitten
der
Blaubeersträucher
hocken:
„Hopsa,
nicht
bemerkt
euch
habe
ich“,
und
lacht
dabei,
„für
die
Schneezeit
auch
die
Körbchen
füllen
wollt?“
„Oh
ja,
am
liebsten
die
Blaubeeren“,
antwortet
ihm
Glöckchen,
„davon
kann
ich
ganz
viele
essen
und
am
liebsten
jeden
Tag.“
Spuhsi
watet
durch
die
Sträucher,
setzt
sich
zu
den
Wichtelmädchen
ins
Moos
und
pflückt
sich
einige
Beeren,
die
sofort
in
seinem
Mund
verschwinden.
„Die
süß
und
lecker
sind,
aber
Pilze
größer
sind
und
Kastanien
auch.
Die
ich
lieber
mag“,
meint
er
dann,
steckt
sich
aber
wieder
eine
Hand
voll
Beeren
in
den
Mund
und
verdreht
dabei
genüsslich
die
Augen.
Da
fällt
ihm
eine
dicke
Kastanie
auf
den
Kopf.
Erschrocken
blickt
Spuhsi
nach
oben
und
bums,
landet
die
nächste
Kastanie
auf
der
Stirn:
„Auwah!“
Über
ihm
auf
einem
Ast
sitzt
Wuschel,
das
Eichhörnchen,
und
hat
schon
die
nächste
Kastanie
in
der
Pfote.
„Nein,
nichts
schmeißen
mehr,
schreit
Spuhsi
entsetzt,
„Beule
nicht
gut
am
Kopf
aussieht
und
weh
auch
tut.“
„Die
sind
mir
aus
den
Pfoten
gerutscht“,
verteidigt
sich
der
kleine
Wicht,
„wollte
alle
auf
ein
Mal
ins
Astloch
stecken.“
Das
Gelächter
der
vier
Waldbewohner
schallt
über
die
Lichtung
bis
zum
Waldrand,
der
es
verschluckt.
Die
Freunde
schnappen
ihre
Sammelsachen
und
machen
sich
nun
daran,
sie
bis
zum
Rand
zu
füllen.
Mittags,
wenn
die
Sonne hoch steht, wollen sie sich wieder an der dicken Rotbuche treffen.
Spuhsi,
der
gern
Kastanien
knabbert
und
Pilze,
vor
allem
Pfifferlinge,
liebt,
begibt
sich
dorthin,
wo
die
Senke
ihren
tiefsten
Ort
hat.
Wuschel
klettert
wieder
in
das
verzweigte
Astwerk
der
Rotbuche,
um
sich
Reserven
in
Astlöchern
anzulegen.
Glöckchen
und
Tröpfchen
wollen
weiter
Blau-
und
Preiselbeeren
für
ihren
eigenen
Vorrat
sammeln.
Dafür
folgen
sie
den
kleinen
Pfaden
zwischen
den
Büschen,
an
denen
die
süßen
Beeren
dicht
and
dicht
wachsen.
Es
scheint
ihnen,
als
würden
sie
in
einen
Teppich
aus
Blau
hineinlaufen.
Bald
sind
ihre
Finger
und
Hände
von
den
Früchten
blau
eingefärbt
und
weil
sie
naschen,
ihr
Mund
auch.
Die
Körbe
der
beiden
sind
mit
den
blauen
Früchten
gut
gefüllt:
„Weiß
du“,
denkt
laut
die
eine,
„wir
haben
ja
noch
einen
dritten
kleineren
Korb.
Den
sollten
wir
mit
Preiselbeeren
füllen.
Es
ist
genug
Zeit.“
Die
beiden
Körbe
mit
Blaubeeren
bringen
sie
zur
Rotbuche
und
gehen
dann
zum
Rand
der
Senke,
wo
Preiselbeeren
wachsen.
Beim
Pflücken
bemerken
sie
nicht,
dass
der
Himmel
allmählich
dunkel
wird
und
Regenwolken
aufziehen.
Noch
ist
es
schwül
und
warm
im
Wald.
Plötzlich
ein
lauter
Schrei.
„Hast
du
das
gehört,
Glöckchen?“,
fragt
die
Schwester,
„da
hat
doch
jemand
gerufen.“
Ehe
Tröpfchen
antworten
kann,
hören
sie
diesen
Schrei
ein
zweites
Mal.
„Auwah,
auwaah,
helfen
mir!“
Es
ist
die
Stimme
von
Spuhsi.
Beide
lassen
ihre
Körbe
stehen
und
laufen
in
die
Mitte
der
Senke.
Je
näher
sie
dorthin
gelangen,
desto
dichter
wird
das
Gestrüpp
und
dann
stehen
sie
vor
einer
lang
gezogenen
Hecke
mit
Brombeeren.
Mittendrin
der
Kopf
von
Spuhsi.
„Auwah,
nicht
mehr
rauskommen
kann
ich“,
jammert
der
kleine
Waldkobold,
„hänge
ich
jetzt
fest
und
Dornen
stechen
überall.“
So
traurig
das
auch
ist,
die
beiden
Wichtelmädchen
können
sich
ein
Grinsen
nicht
verkneifen.
„Da
war
wohl
jemand
zu
gierig
und
wollte
die
ganz
dicken
Beeren
von
weit
oben
pflücken.“
Beide
versuchen
Spuhsi
aus
den
Fängen
der
Dornenzweige
zu
befreien
und
gehen
dabei
nicht
gerade
zimperlich
vor.
Die
Zweige
sind
widerspenstig,
die
Dornen
scharf
und
spitz:
„Au!
Du
vorsichtig
musst
sein.
Mein
Gesicht
zerkratzt
du“,
jammert
Spuhsi,
als
sie
ihn
von
den
Dornen
befreien.
Zerzauselt,
aber
mit
vollem
Körbchen
steht
er
vor
ihnen
und
zeigt
dann
stolz
seine
Ernte,
als
es
plötzlich
heftig
zu
regnen
beginnt.
„Schnell
weg
hier
und
zur
Rotbuche“,
ruft
Glöckchen,
„dort
sind
wir
erst
einmal
vor
dem
Regen
sicher“.
Spuhsi
vergisst
die
Kratzer.
Mit
hastigen
Schritten,
ihre
Körbe
sicher
in
der
Hand,
laufen
alle
drei
zum
Waldrand,
wo
die
Rotbuche
mit
ihrer
weit
ausladenden
Krone
auf
sie
wartet.
Im
Schutz
des
Baumriesen
sitzen
alle
drei,
dicht
aneinander
gedrängt
und
pitschenass.
Es
möge
bald
aufhören
zu
regnen,
hoffen
sie.
Dabei
hat
der
Himmel
über
dem
Wald
gerade
erst
seine
Schleusentore
geöffnet.
In
langen
Strippen
prasselt
das
Nass
herab
und
schon
rieseln
zwischen
den
Büschen
kleine
Rinnsale,
die
sich
einen
Weg
suchen.
„Meine
Zipfelmütze
weicht
auf
bald“,
flüstert
Spuhsi
vor
sich
hin,
„und
Hosentaschen
auch
laufen
voll.“
„Nun
brauchst
du
zu
Hause
die
Brombeeren
nicht
zu
waschen“,
tröstet
Glöckchen
den
kleinen
Waldkobold,
„und
deine
große
Latzhose
hängst
du
zum
Trocknen
über
einen
Ast“,
ergänzt
Tröpfchen,
der
das
Nass
nichts
ausmacht.
„Wir
warten
noch
ein
wenig,
denn
über
den
Baumwipfeln
da
drüben
wird
es
schon
wieder
heller.
Dann
ziehen
wir
los.“
Von
oben
schaut
ihnen
Wuschel,
das
Eichhörnchen,
aus
einem
der
Astlöcher
im
Stamm
zu.
„Bei
mir
ist
es
trocken,
aber
leider
kein
Platz
für
euch.“
Die
vier
Freunde
versprechen,
sich
bald
wieder
hier
zu
treffen,
denn
viele
Früchte
warten
noch
darauf,
gepflückt
und
aufgelesen
zu
werden,
wenn
es
wieder
trocken
ist.
Außerdem
hat
man
gemeinsam
viel
mehr
Freude
und
man
kann
sich
gegenseitig helfen oder unterstützen.
Wenig
später
gehen
die
beiden
Wichtelmädchen
und
der
kleine
Kobold
hintereinander
durch
den
Wald
zum
Weg.
Ihre
Kleidung
ist
nass,
doch
die
Körbe
und
Beutel
gefüllt.
An
der
steinalten
Buche
mit
dem
langen
Ast
trennen
sich
ihre
Wege.
Glöckchen
und
Tröpfchen
wandern
wieder
hinauf
in
den
Hochwald
und
Spuhsi
nimmt
den
langen
Weg
zurück
bis
zum
großen
Tal.
Das
erreicht
er,
als
die
Sonne
beginnt,
den
Himmel
ins
Abendrot
zu
tauchen.
„Bin
zurück
ich,
liebe
Sonne“,
winkt
er
dem
Horizont
zu,
„kannst
du
ausruhen
jetzt
und
mich
wecken
wieder
am
Morgen.“
Dann
verstaut
er
die
Ernte
in
seiner
Kammer
unter
dem
Dach,
hängt
seine
nasse
Latzhose
über
das
Geländer
und
stellt
seine
Schuhe
hinzu.
Morgen
werden
sie
trocken
sein,
hofft
er,
wenn
ein
weiteres
Abenteuer
wartet,
zu
dem
ihn
die
Schuhe
tragen
werden.
Draußen
legt
die
Nacht
ihr
erstes
kaltes
Tuch
über
den
Wald.
Im
dichten
Unterholz
erwachen
nun
wieder
die
Träume.
Wenig
später
träumt
Spuhsi,
der
kleine
Waldgeist,
in
seinem
Bett
von
dicken
Brombeeren
sowie
einem
Korb
voller
Nüsse,
die
er
sammeln
möchte.
Die
dunkle
Nacht
aber
versteckt
alle
Geheimnisse
des
Waldes
bis
zum
Morgengrauen erneut im dichten Unterholz und breitet Raureif darüber aus.